Hamam

Hamam - das türkische Dampfbad

Das orientalische Dampfbad, Hamam genannt, birgt eine Badekultur wie aus 1001 Nacht: traumhafte Düfte, wohliges Licht und eine milde Wärme, die einen allen Stress vergessen lassen. Ein Hamam bietet Entspannung und Gesundheit, Reinigung von Körper, Geist und Seele.

Hamam Kuppel

In ein Hamamtuch gehüllt, betritt der Besucher zunächst das Herzstück eines jeden Hamams: einen körperwarmen Raum, in dessen Deckenkuppel sternförmige Öffnungen eingelassen sind. Die Kuppel ahmt das himmlische Firmament nach und lässt gedämpftes Licht einfallen. Hier entspannen Gäste bei einem Glas Tee, hier lässt man sich später noch einmal massieren oder ruht sich einfach aus. Doch zunächst geht es in den Heißraum. Rings um das warme Steinpodest, auf dem mehrere Personen auch im Liegen genügend Platz finden, sprudelt in Nischen oder Seitenflügeln warmes und kaltes Wasser aus Wasserhähnen. Der Besucher nimmt zunächst neben einem Marmorbecken Platz, schöpft mit bereitstehenden Hamamschalen Wasser daraus und schüttet es sich von Kopf bis Fuß über den Körper.

Nach der rituellen Waschung kann man es sich schließlich auf dem großen, warmen "Nabelstein", einem Steinpodest, gemütlich machen. Bei 50 Grad Celsius und 65 Prozent Luftfeuchtigkeit entspannt und erholt sich unser Körper so sehr, dass alle Strapazen und Beschwerden in Vergessenheit geraten. Auf dem angenehm warmen Stein trägt das um den Körper gewickelte nasse Hamamtuch dazu bei, dass er weder unterkühlt noch überhitzt wird. Spätestens hier beginnt der Wellnesstraum. Nicht nur der Geist, sondern auch der Körper beginnt zu entspannen: Durch die feuchte Luft des Dampfbads und die Wärme des beheizten Marmorpodests lockern sich die Muskeln. Unsere Hautporen können sich öffnen und bereiten den Körper bestens auf die folgenden Anwendungen vor. Körper und Seele können sich nun vollends dem Verwöhnprogramm der eigens dafür ausgebildeten Hamam-Meister hingeben.

Nach dem Waschungsritual und der wohligen Entspannung durch das Schwitzbad folgt nun die Anwendung durch den Bader. Der Gast kann sich auf dem warmen Stein weiterhin ausstrecken und entspannen. Dabei reibt der Hamam-Meister abgestorbene Hautpartikel sanft von der Haut ab. Dieses Körper-Peeling führt er gekonnt mit einem speziellen Peelinghandschuh (Kese) durch. Dabei werden die obersten Hautschichten entfernt und das Bindegewebe gut durchblutet: Der Stoffwechsel wird angeregt. Gleichzeitig fühlt sich die Haut nun samtweich an und kann wieder frei atmen.

Der Massage mit dem Peelinghandschuh folgen das mehrmalige Einseifen und die Seifenschaummassage. Spektakulär erscheint das traditionelle Ritual: Der Hamam-Meister taucht einen Baumwollbeutel in eine Lauge aus Seife und zieht und drückt ihn, bis große Schaumflocken auf den Körper des Gastes fallen. Dieser verschwindet nun unter einem Berg von Seifenschaum. Der Bader wäscht, knetet und dehnt den entspannten Körper des Besuchers gut 20 Minuten lang: ein Traum aus Schaum. Das Ergebnis ist Entspannung pur sowie eine deutlich schönere, reinere Haut. Ihren Ausklang findet die Wohlfühlzeremonie im warmen Nebenraum unter der schönen Dachkuppel. Hier wird Tee gereicht und Ruhe geboten: ein würdiger Abschluss der reinigenden, entspannenden und heilenden Anwendungen.

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