Furoshiki Musubi

Furoshiki: verpacken – verschenken – wiederverwenden

Im April bin ich durch Japan gereist und das Land, die Menschen, die Natur, Architektur und Kultur haben mich verzaubert. Als „Mitbringsel“ habe ich euch Furoshiki mitgebracht und in meinen Shop aufgenommen, da mich die Vielseitigkeit, das Design und die Qualität begeistert haben.

Und ich denke, dass die kleinformatigen, quadratischen Tücher eine gute Ergänzung zu meinen Hamamtüchern sind.

Um euch Furoshiki Tücher näherzubringen, möchte ich euch einen kleinen Einblick in die Geschichte, die Vielseitigkeit der Tücher und das Design der Marke Musubi geben.

Furoshiki – 1 300 Jahre Stoffgeschichte in einem Quadrat

Vom „Tsutsumi“ der Nara-Zeit zum Namensgeber der Muromachi-Epoche

Aus der Nara-Periode (710-794) ist überliefert, dass die Menschen ihre Wertsachen in Stoffe namens „Tsutsumi“ einwickelten.

Im Kamakura-Zeitalter (1192 – 1333) tauchte der Begriff Koromozutsumi auf – wörtlich „Kleider-Paket“ – und markiert den Übergang vom reinen Schatz- zum Alltagseinschlagtuch.

Erst in der Muromachi-Periode (1336 – 1573) erhielt das Tuch seinen heutigen Namen: furo (Bad) + shiki (ausbreiten). Die Menschen benutzten Furoshiki, um ihre Kleidung einzuwickeln, während sie im Bad waren, damit sich ihre Kleidung nicht mit den anderen vermischte. Wenn man aus dem Bad stieg, benutzte man das Tuch, um sich die Füße abzuwischen und sich beim Anziehen darauf zu stellen.

Später, in der Edo-Zeit, wurde das quadratische Tuch zum universellen Trage- und Verpackungstalent für Händler, Reisende und Stadtbewohner.

Vergessen - und wiederentdeckt

Nach dem Zweiten Weltkrieg verdrängten Plastiktüten das Furoshiki.

Der Recyclinggedanke und Ansätze zum Umweltschutz im Alltag führten um das Jahr 2000 zu einer Wiederbelebung dieses japanischen Kulturerbes und das Mehrweg-Tuch wurde zur Ikone der Zero-Waste-Bewegung.

Musubi: Reversible Meisterstücke aus Kyoto

Seit 1937 fertigt Yamada Sen-i unter dem Markennamen Musubi Furoshiki in Kyoto – darunter die berühmten doppelseitigen Serien.

Das Schriftzeichen für „Musubu“ (binden; ) bedeutet, etwas in Form zu bringen oder etwas aus dem Nichts zu schaffen.

Omusubi“, ein Reisbällchen, bedeutet, Reis durch Pressen zu formen. „Mi o musubu“, eine Frucht wachsen lassen, bedeutet, dass eine Frucht aus dem Nichts wächst. Mit einem Stück Stoff kann man ihm eine Form geben und einen Zweck erfüllen.

Außerdem bedeutet das Einwickeln eines Gegenstandes, dass man ihn mit Sorgfalt behandelt und dem Empfänger Respekt entgegenbringt.

Furoshiki symbolisieren Achtsamkeit: Wer etwas einwickelt, schützt den Inhalt und zeigt Respekt.

Ich habe Furoshiki aus zwei besonders schönen und hochwertigen Serien für euch ausgewählt:

Isa Monyo – zwei Farben, ein Motiv

Herkunft

Das ISA-MONYO Laboratory verwaltet mehr als 3 000 Schablonen des Färbekünstlers Kunio Isa (ab 1940). Seine Motive – Kiefern, Chrysanthemen, Knoten u.a. – gelten als moderne Neuinterpretation klassischer Stencil-Drucke.

Furoshiki Isa Monyo

Technik

Die Reversible-Serie wird auf kräftigem Shantung-Baumwollgewebe in zwei separaten Färbegängen bearbeitet. Beide Seiten zeigen dasselbe Motiv, aber in kontrastierenden Farbstimmungen – etwa Kiefer gelb/grau oder Chrysantheme rot/hellblau. Ein einziger Knoten genügt, um beide Farbwelten sichtbar zu machen.

Symbolik


Kiefer (Matsu) – Langlebigkeit und Beständigkeit

Knoten (Musubi) – unendliche Verbundenheit

Chrysantheme – ewige Jugend

Sprossen - Wachstum

Diese Bedeutungen machen Isa-Monyo-Tücher zu beliebten Begleitern für Hochzeiten, Jubiläen oder als stilvolle Geschenkverpackung.

 

Kata Kata – Tiergeschichten auf Stoff

Hinter dem Label kata kata steckt das Künstlerduo Takeshi Matsunaga & Chie Takai. Seit 2004 erschaffen sie mittels Katazome- und Chūsen-Techniken detailreiche, verspielte Tier- und Naturmotive – vom Wal über Krokodile bis zum Gorilla.

Furoshiki kata kata

Musubi druckt die Illustrationen auf Baumwolle und Bio-Baumwolle in Größen von 45 cm bis 104 cm. Das Besondere: Beim Knoten verändern sich Gesichter und Körperhaltung der Tiere – jedes Paket erzählt seine eigene kleine Geschichte.

 

Anwendungsideen für deinen Alltag

Furoshiki kann man für die unterschiedlichste Zwecke verwenden:

  • Als Verpackung für Geschenke, Essensboxen, Bücher, Taschentuch-Boxen

Furoshiki Musubi

  • Als Tischset, Geschirrtuch oder Serviette

  • Als Halstuch/Bandana oder Haarband – hier ist das doppelseitige Design auch besonders schön, da ihr je nach Stimmung/Kleidung die Farbe aussuchen könnt.

Bandana hellbalu

Ob traditionsbewusster Minimalist oder farbenfroher Geschichtenerzähler – in unserem Shop findest du Isa Monyo-Reversible und kata kata-Designs in mehreren Größen. Jedes Tuch kommt mit Faltanleitung; so gelingt dein erster Knoten im Handumdrehen.

Hole dir ein Stück japanische Kultur nach Hause und mache jeden Tag ein bisschen nachhaltiger!

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